Hugo Wetli
Hugo Wetli gehört wie Alois Carigiet und Emil Cardinaux zu den Künstlern, die als Werbegrafiker wie als freie Maler gleichermassen Bedeutendes geschaffen haben. Obwohl in Bern geboren und gestorben, ist Wetli zeitlebens ein Weltenbummler. Nach einer Bauzeichnerlehre und anschliessender Ausbildung zum Grafiker in verschiedenen privaten Ateliers arbeitet er in Bern und Genf. Er unternimmt ausgedehnte Reisen durch Europa, Afrika und die USA. Ein Stipendium der Eidgenossenschaft ermöglicht ihm 1947 einen mehrmonatigen Studienaufenthalt an der Académie Grande Chaumière in Paris. Nach seiner Rückkehr wird er Hausgrafiker bei Kleider Frey in Wangen bei Olten. 1956 eröffnet Wetli ein eigenes Grafikstudio, bleibt aber immer als Kunstmaler aktiv und ist in vielen Ausstellungen in der Schweiz vertreten. Gebrauchsgrafik, Illustration und freie Kunst halten sich bei Hugo Wetli stets die Waage: Für die Swissair gestaltet er ein Wandbild in Mailand, für den Chemie-Pavillon an der Expo 1964 in Lausanne schafft er ein grosses Wandgemälde «Forschung». Als Illustrator dokumentiert Wetli seine Reisen mit virtuosen Zeichnungen; energische Schraffuren, elegante Linien, spannungsvoll gesetzte Flecken prägen seinen unverkennbaren Stil. Mit dem Band «BERN, Stadt und Land» schafft er 1969 mit seinen grossformatigen schwarzweiss-Zeichnungen ein vielfältiges Panorama seines Heimatkantons. Für die SBB und die Swissair gestaltet Wetli viele Plakate. Für die Schweizerische Verkehrszentrale entsteht in einer umfangreichen Plakatserie ein einmaliges Porträt der Schweiz mit ihren verschiedenen Landschaftscharakteren und Baustilen. Als Maler widmet sich Wetli vornehmlich dem Landschafts- und Stadtbild, den Duktus seiner Handzeichnungen behält er bei, Farbflächen in eigenwilligen Kontrasten kommen hinzu.
1964 zieht er mit seiner Frau Lydia Lena Wetli-Hurni nach Herrenschwand, in seinem Atelier im alten Schulhaus wirkt er weiter bis zu seinem Tod 1972. Wetlis grossformatige Lithografien von Emmentaler Landschaften der Sammlung Schwaar bereichern viele Jahre die Gänge und den Singsaal im Schulhaus Höheweg in Langnau.